Projekt Beschreibung
Flächendiskussion Testfeld: Nach einer konstruktiven Sitzung zeichnet sich ein baldiges Ende des Konflikts ab
Der Meeresraum vor Rostock wird vielseitig genutzt, unterschiedlichste Interessen müssen berücksichtigt werden: Fischerei, Segler, Reeden, Kies- und Sandabbau, Militärische Übungen, Offshore-Windparks und weitere Forschungsvorhaben – alle Nutzungen brauchen Platz und müssen unter Berücksichtigung des Umweltschutzes und des zunehmenden komplexen Schiffsverkehrs koordiniert werden.
So haben sich aufgrund der geplanten Seekanalvertiefung vor Rostock, der zunehmenden Nutzung durch den Schiffsverkehr und der damit einhergehenden Planung einer Tiefwasserreede Ende 2019 seitens der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Bedenken ergeben, dass die vor Warnemünde im Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern 2016 (LEP M-V 2016) ausgewiesenen Vorranggebiete für die Windenergie die Leichtigkeit- und Sicherheit des Schiffsverkehrs beeinträchtigen könnten. Das betrifft auch die Lage des Testfeldes, welche als „Marines Vorranggebiet für Windenergieanlagen zu Testzwecken“ im LEP M-V 2016 festgelegt wurde.
Trotz intensiver Bemühungen aller Beteiligten hat sich die Klärung dieses Nutzungskonflikts fast eineinhalb Jahre lang hingezogen.
Im April 2021 hat die Stiftung zu einer gemeinsamen Sitzung eingeladen, um konkrete Lösungsansätze zu diskutieren. Teilgenommen haben u.a. das Energieministerium Mecklenburg-Vorpommern, das Wasser- und Schifffahrsamt Ostsee (WSA Ostsee), die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), Rostock Ports, die Deutsche WindGuard als technischer Unterauftragnehmer im Testfeld-Projekt, das Bundeswirtschaftsministerium als unser Fördergeber, Projektträger Jülich und natürlich das Testfeldteam der Stiftung.
Auf der Sitzung wurden seitens der WSA Ostsee drei Alternativmöglichkeiten präsentiert. Tatsächlich konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einvernehmlich auf eine geeignete Lage des Testfeldes einigen. Die „neue“ Position ermöglicht es, dass sowohl die Seekanalvertiefung, eine Tiefwasserreede sowie die Initiierung einer Testfläche für die Offshore-Windenergie umgesetzt werden können.
Für die Position der Testfläche ändert sich gar nicht so viel im Vergleich zu der im LEP 2016 festgelegten Fläche. Im nordöstlichen Bereich fällt ein kleiner Teil weg, dafür wird im südöstlichen Bereich erweitert. Die Grundfläche vergrößert sich sogar geringfügig, allerdings muss noch geklärt werden, zu welchen angrenzenden Nutzungen Sicherheitsabstände eingehalten werden müssen. Im Rahmen eines LEP-Zielabweichungsverfahren soll nun die Lage der Testfläche finalisiert werden.
Aufgrund der o.g. Diskussion zum Thema Schifffahrt erfolgte im Flächenentwicklungsplan 2020 noch keine Festlegung der Testfeld-Anbindungsleitung. Die Teilfortschreibung des Flächenplans um Aspekte des Testfeldes wird der nächste wichtige Schritt sein, damit 50Hertz die Arbeiten zur Anbindung des Testfeldes fortsetzen kann. Wir sind zuversichtlich, dass wir allen Interessierten dann auch eine neue zeitliche Perspektive darüber geben können, wann erste Innovationen im Testfeld umgesetzt werden können.
Wir freuen uns über den Abschluss der Flächendiskussion und auf die weitere Arbeit in diesem einmaligen Projekt. Das Stiftungsteam bedankt sich bei allen, die mit ihrer Expertise und Geduld zum erreichten Kompromiss beigetragen haben!